Präeklampsie-Screening
Bei der Präeklampsie (früher Gestose oder Schwangerschaftsvergiftung) handelt es sich um eine ernste Multiorganerkrankung schwangerer Frauen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Dabei tritt erhöhter Blutdruck, verbunden mit einer vermehrten Ausscheidung von Eiweiß über die Nieren, auf. Weitere Symptome können Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen, Oberbauchbeschwerden und eine rasche Gewichtszunahme sein. Gleichzeitig kommt es häufig zu einer verminderten Durchblutung des Mutterkuchens, der das ungeborene Kind versorgt. Die Präeklampsie tritt bei etwa 2% aller Schwangeren auf und ist damit eine der häufigsten Ursachen für mütterliche und kindliche Komplikationen (Wachstumsstörung, Frühgeburt, vorzeitige Mutterkuchenlösung, mütterliche Krampfanfälle und Leber- und Nierenversagen, mütterlicher und kindlicher Tod) in der Schwangerschaft. Insbesondere die Präeklampsie vor der 34. SSW ist durch einen schweren Verlauf gekennzeichnet. Die einzige Therapie bisher war die rasche Entbindung des Kindes.
Zur individuellen Risikoabschätzung kann zwischen der 12+0 und 14+0 SSW das Präeklampsie- Screening durchgeführt werden. Unter Berücksichtigung der anamnestischen und klinischen Daten der Schwangeren (u.a. Blutdruck), der Ultraschalluntersuchung des Feten (u.a. SSL) und der Mutter (Blutflussuntersuchung der Gebärmutterarterien), sowie einer Blutuntersuchung mit Bestimmung spezifischer Laborparameter wird das Risiko der Schwangeren für das Auftreten einer frühen Präeklampsie berechnet. Zusätzlich wird durch die Einbeziehung des Laborparameters PIGF die Erkennungsrate von Chromosomenstörungen erhöht. Die Erkennungsrate für das Auftreten einer Präeklampsie vor der 34. SSW liegt bei ca. 95%. Bei einem erhöhtem Risiko für Präeklampsie oder Wachstumsstörung wird die Einnahme von niedrig dosiertem ASS (150mg) empfohlen.
Die derzeitigen Kosten für die Untersuchung erfragen Sie bitte in der Praxis (mit/ohne FTS).
Neu: Ab Frühjahr 2020 nehmen wir an einer Studie mit der Universität Dresden und Jena teil. Bei Risikopatienten werden die Kosten von der Krankenkasse getragen. Bitte informieren Sie sich bei Ihrem Frauenarzt (Flyer des Projektes liegen dort aus) oder auf folgender Webseite: